Test - Tomb Raider - Die Chronik : Tomb Raider - Die Chronik
- PSone
Das letzte Abenteuer der Lara Croft? Das zumindest will uns das Intro glauben machen, denn auf Laras Anwesen versammeln sich ehemalige Wegefährten und trauern um die seit Ihrem letzten Abenteuer verschwundene schöne Archäologin.
Die Trauernden erinnern sich in dem - nebenbei gesagt - sehr guten Intro an vergangene Zeiten und an große Abenteuer der Verschwundenen. Vier dieser Geschichten dürft Ihr selber nachspielen. Alle vier Episoden sind neu und noch in keinem der vorherigen Teile von 'Tomb Raider' erschienen.
Der erste Teil dieser Tour spielt in Rom. Hier sollt Ihr euch an das Spiel gewöhnen und euch mit der Steuerung vertraut machen. Gegner kommen nur selten dazwischen, und in einem extra Trainingsabschnitt könnt Ihr alles, was Ihr vielleicht seit dem letzen Abenteuer der Miss Croft verlernt habt, noch mal üben. der Rest des Levels läuft nach dem altbekannten Schema ab: Die üblichen Rätsel, das übliche Jump and Run bis Ihr am Schluss des Levels schliesslich einen alten (aber nicht gerade freundlichen) Bekannten trefft.
|
Auch das zweite und dritte Level orientiert sich hauptsächlich am bekannten Spielprinzip, wie man es schon vom ersten Teil her kennt. Klettern, Schleichen, Rennen. Geschossen wird nur im zweiten Level, der dritte führt Euch wieder einmal in die Jugend der Lara Croft und ist ein reiner Geschicklichkeitslevel angereichert mit den üblichen Rätseln: Schlüssel suchen, Knöpfe drücken und schnell genug von A nach B kommen. Leider sind in den Levels immer wieder unfaire Fallen und Rätsel versteckt, die man nur mit erneutem Laden des Spielstandes und nochmaligem Versuchen überstehen kann.
Dieses altbewährte Prinzip wird dann allerdings im letzten Level gekippt. Hier orientiert sich das Gameplay ein wenig an Metal Gear Solid', denn nun zählt es zu euren Hauptaufgaben, nicht gesehen zu werden. Per Funk hält Lara den Kontakt zu einem Freund, der sie stets mit wichtigen Anweisungen versorgt. Natürlich dürft Ihr auch noch ein wenig Ballern, jedoch meistens mit einem Scharfschützengewehr.
|
Die wesentlichste Neuerung ist Laras Fähigkeit, nun auch verschiedene Gegenstände aus dem Inventar zu kombinieren. Ihr könnt nun zum Beispiel einen Revolver mit einem Zielfernrohr kombinieren, um auch auf grössere Entfernung genau treffen zu können. Leider wird Euch schon vorgegeben, welcher Gegenstand mit welchem zu kombinieren ist. Damit geht dann auch die Möglichkeit verloren, selbst neue Kombinationen auszuprobieren. Des weiteren ist Lara nun in der Lage, wie ein Circus-Artist über Seile zu balancieren, um auf diese Weise Abgründe zu überqueren.
Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Wenn Ihr die ersten vier Teile der Tomb Raider' Serie gespielt habt, werdet Ihr euch sofort wieder wohlfühlen. Die Steuerung hat sich nicht geändert, neues bietet sie aber auch nicht. Für diejenigen die noch nie mit Lara Croft auf Schatzsuche gegangen sind (auch solche Leute soll es geben!) bietet der erste Level einiges an Training. Leider gibt es Laras Haus nicht mehr, in dem Ihr in den vorigen Teilen Laras Bewegungen üben konntet.
|
Auch bei der Auswahl der Gegner und Endgegner sind die Entwickler wieder - bis auf wenige Ausnahmen - beim Alten geblieben. Alle Gegner auf die Ihr trefft sind zwar andere als in den vorherigen Teilen, von Prinzip her hat sich aber nicht besonders viel getan. Ihr begegnet sowohl menschlichen Gegner als auch Tieren und Fabelwesen, mit denen ihr euch spannende Feuergefechte liefert. Manche dieser Kämpfe sind aber auch nervtötend. So trefft Ihr in einem Level auf drei Drachenköpfe die euch mit Feuerbällen bespucken. Um sie auszuschalten, ist eine mehrere Minuten lange Orgie von hüpfen, ballern und neu laden von Nöten. Nicht besonders Spannend! Besser gelungen ist da schon ein übergrosser Kopf, aus dessen Augen Laserstrahlen auf euch zuschiessen. Ihr habt nur wenige Sekunden Zeit, beide Augen mittels einem mit Zielfernrohr bestückten Revolvers zu treffen. Adrenalin Pur! Manche Gegner gilt es sogar ohne Waffen zu besiegen.
Das Spiel wird massgeblich durch die wie immer sehr gute Speicherfunktion, die jederzeit und überall verfügbar ist, erleichtert. So kann man haarsträubende Situationen einfach mehrmals Spielen, ohne gleich das ganze Level von vorne beginnen zu müssen. Leider sind die Lade- und Speicherzeiten ziemlich lang.
Auch der Sound ist wie immer gelungen. Das Feuern mit den Pistolen, Uzis und Schrotflinten macht einen guten akustischen Eindruck, genau wie die in bestimmten Situationen eingespielte Musik. Die deutsche Übersetzung der Dialoge ist ebenfalls gut gelungen, die Sprachausgabe ebenso.
Kommentarezum Artikel