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Test - DOOM Eternal : Ein Action-Meisterwerk!

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Ich schwöre es euch: In meinen 30 Jahren als Gamer habe ich so etwas wie Doom Eternal noch nicht erlebt! Es ist eine neue Erfahrung für meine allmählich betagten Zockerhände. Id Software haut mir ein Spiel in die Fresse, das unmissverständlich klar macht: Wenn du es zu hart findest, bist du eben eine Pussy!

Dabei fängt alles ganz entspannt an. Im Hauptmenü habe ich noch alle Zeit der Welt, verschiedene Einstellungen an Grafik, Sound und Gameplay vorzunehmen. Auch bei der Entscheidung, ob ich die Kampagne oder den Battle-Modus zocken möchte, lasse ich mich nicht hetzen. Tatsächlich gibt es zum Testzeitpunkt aber nur eine Option, nämlich die Story. Das liegt schlicht daran, dass die Server für den neuartigen Mehrspielermodus noch nicht aktiv sind. Entsprechend liefern wir euch die Eindrücke dazu nach dem Release am 20. März schnellstmöglich nach. Bis dahin vertrösten wir euch mit unserem Preview zum Battle-Modus, den wir kürzlich einige Stunden anspielen konnten.

Aber selbst wenn ich wählen könnte, würde ich gleich die Kampagne starten. Denn Doom von 2016 ist mir noch gut in Erinnerung. Schlagworte wie schnell, brutal und taktisch schießen mir durch den Kopf. Das verband sich zu einem genialen Spießrutenlauf, der mich ebenso forderte wie unterhielt. Die Story war mir dagegen so wichtig wie der berühmte Sack Reis, der in China umfällt. Kleiner Spoiler: Das wird bei Eternal nicht anders ein. Okay, vielleicht liege ich falsch, aber meine Meinung ist eben, dass manche Titel keine große Geschichte brauchen. Vor allem dann nicht, wenn sie spielerisch erste Sahne sind. Und das war bei Doom sowas von der Fall!

Verdammt, was geht hier ab!?

Wäre ich vorab nach meinen Erwartungen an Doom Eternal gefragt worden, hätte ich wohl gesagt: genau wie der Vorgänger, nur mehr von allem. Ganz ehrlich, ich habe mir gar keine weltbewegenden Neuerungen gewünscht. Doom machte mit seiner knallharten Konsequenz bereits alles richtig. Id Software soll davon einfach eine dicke Schippe drauflegen, und ich bin glücklich!

Nach einem gemütlichen Einführungslevel mit kleinen Dämonen glaube ich bereit zu sein. Bereit für mehr Dämonen, mehr Action und mehr Tempo. Bereit für eine Shooter-Party im Rhythmus heftiger Metal-Musik. Aber auch Doom Eternal ist bereit, und zwar dafür, mir den heftigsten Arschtritt der letzten Jahre zu verpassen!

Im Anschluss an den seichten Beginn tritt das Spiel aufs Gas, und zwar richtig! Ich ertrinke beinahe in einer Flut aus kleinen Dämonen und legendären Biestern wie Cacodemon, Revenant und Mancubus. Mit jedem Abschnitt nimmt eine weitere bekannte Kreatur an diesem irrsinnigen Ritt teil, um ihn noch wilder, blutiger und anspruchsvoller zu machen. Denn nicht nur die fiesen Viecher machen mir zu schaffen, auch der Slayer selbst ist eine Herausforderung.

Verschiedene Waffen mit speziellen Feuermodi, Glory Kill, Kettensäge, Flammenspeier und Schulterkanone klingen nach mächtig viel Power, um die Dämonen zu zerfetzen. Aber einfach auf alles zu ballern, bringt mir einzig und allein leere Magazine und einen schnellen Bildschirmtod. Denn hinter all dem Blut, all dem Gebrüll und all dem hämmernden Metal steckt der wohl cleverste Shooter dieser Spielegeneration.

DAS ist ein Höllenritt!

Alles in Doom Eternal hat seine Daseinsberechtigung: Waffen, Monster und Arenen sind hervorragend aufeinander abgestimmt. Die Kernpunkte jedes Kampfs sind ständige Bewegung entlang der richtigen Wege, der sinnvolle Einsatz der Knarren samt Spezialfähigkeiten sowie der rechte Zeitpunkt für die unterschiedlichen Nahkampf-Kills.

Jeder Dämon, so mächtig er auch anfangs erscheinen mag, verfügt über eine bestimmte Schwachstelle. Der Mancubus feuert aus zwei mächtigen Kanonen an den Armen, die bereits auf große Distanz äußerst gefährlich sind. Wenige Treffer genügen, schon ist mein Slayer nur noch Brei. Doch zwei gezielt gefeuerte Haftgranaten aus der Kampf-Shotgun zerlegen die Geschütze ebenso schnell wie Treffer mit den Präzisionsbolzen der schweren Kanone. Ohne seine Waffen ist der Koloss zwar keine leichte Beute, aber definitiv ein viel geringeres Übel. Genauso läuft es mit den Raketenwerfern des Revenant oder dem Schwanz des gepanzerten Pinky: Treffe ich den wunden Punkt, macht es mir das (Über-)Leben viel leichter.

Dass das nicht beim ersten, zweiten oder dritten Anlauf klappt, gehört zum Lernprozess. Nachdem ich verstanden habe, welches Monster ich wie ausschalten kann, folgt die nächste Lektion: die richtige Reihenfolge. Manchmal kommt ein Hell Knight, der mich unerbittlich jagt, trotzdem nicht zuerst dran. Stattdessen erledige ich schleunigst den Archvile, weil der sonst sein enorm tödliches Gefolge heraufbeschwört. Das wiederum versperrt mir Laufwege, Sprungpads und Stangen, an denen ich schwingen und somit höher gelegene Ebenen erreichen kann. Stillstand bedeutet das Ende, also renne, dashe und springe ich im Höchsttempo, während ich gleichzeitig versuche, die Monster zu erwischen. 

Mindestens genauso wichtig ist das richtige Timing bei den herumstreunenden Mini-Dämonen. Diese stellen praktisch keine Gefahr dar, sind jedoch Spender für Munition, Lebensenergie und Rüstung. Zwar liegt davon auch immer eine bestimmte Menge in den Arenen verteilt, doch das reicht selten aus, um alle Monster zu erledigen. Entsprechend muss ich mir das Kanonenfutter einteilen, um an die lebensnotwendigen Extras zu gelangen.

Was dabei herausspringt, ist genau festgelegt: Die Kettensäge bringt Munition, der Flammenspeier Rüstung und ein Glory Kill Lebensenergie. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass Kettensäge und Flammenspeier lediglich mit genug Benzin beziehungsweise Aufladezeit funktionieren. Als wäre das nicht genug, sollte ich auch geschwächte dicke Brocken fix per Glory Kill erledigen, damit sie Ruhe geben. Lasse ich mir damit zu viel Zeit, bekommen Pain Elemental und Co. eine zweite Luft und attackieren munter weiter.

Nur wer stirbt, kommt weiter!

Mit jedem Level steigt mein Adrenalinspiegel auf einen neuen Höchstwert an, weil Doom Eternal mehr von mir verlangt. Nach einer Weile passiert alles nur noch aus der Intuition heraus. Es sind maximal Sekundenbruchteile, die mir bleiben, um die Lage zu peilen. Von der verfluchten Erde über ein Weltraumlabor bis zum Mars führt der Trip, auf dem immer anders aufgebaute Arenen und neue Dämonen gemeistert werden wollen. Auf das lahme Sammeln von Schlüsselkarten wie im Vorgänger wird glücklicherweise verzichtet, stattdessen geht es mit wenigen Unterbrechungen von einem Gemetzel zum nächsten.

Bevor ich das alles hinkriege, sterbe ich unzählige Tode. Es gibt immer wieder Stellen, an denen mich die Legionen der Hölle innerhalb weniger Augenblicke zerstören. Das gilt ganz besonders für die mächtigen Bosse. Doch ich lerne dazu und beiße mich an jeder Herausforderung fest. Ein jederzeit wechselbarer Schwierigkeitsgrad, optionale Aufgaben und eine besonders knifflige Spezial-Arena pro Level stellen sicher, dass ich mich niemals unterfordert fühle.

Doch egal, woran ich scheitere: Der Fehler liegt immer bei mir. An keiner Stelle hatte ich wirklich das Gefühl, unfair behandelt zu werden. Ich habe gehadert und mächtig geflucht, doch am Ende nie über das Spiel, sondern mich selbst. Der Slayer bringt alles mit, um jede Situation zu meistern. Das gilt übrigens auch für die Technik. Auf der PS4 Pro rennt Eternal mit festen 60 Bildern pro Sekunde über den Schirm – selbst in 4K und HDR. Die Welten und Gegner sind sehr stimmig aufgemacht, und an fetten Waffen- und Splattereffekten spart Eternal sowieso nicht. Dennoch ist nichts davon wirklich beeindruckend, sondern ordnet sich der flüssigen Bildrate unter. Das ist gut so, denn selbst das kleinste Ruckeln würde angesichts des schwindelerregenden Ablaufs einen Bildschirmtod bedeuten.

DOOM Eternal - Launch Trailer

Doom Eternal steht in den Startlöchern, um die Tore zur Hölle ein weiteres Mal aufzureißen.

So einzigartig Doom Eternal seine Kämpfe zelebriert, so mittelmäßig geraten die Sprungpassagen. Zwischendurch muss ich eine erzwungene Pause von der Higspeed-Action einlegen. Dann halten Doppelsprung und Dash dafür her, zwischen speziellen Wänden hin- und herzuschnellen, denn nur so geht es im Level vorwärts. An anderer Stelle lohnen sich solche artistischen Einlagen, um an die wichtigen Upgrades für die Waffen oder den Anzug des Slayer zu kommen – haltet danach unbedingt die Augen offen! In seltenen Fällen muss der Dämonenschlächter sogar abtauchen, was angesichts der dürftigen Steuerung dann auch für den Spielspaß gilt. Auf der anderen Seite ertappe ich mich dabei, wie ich diese kurzen, ruhigen Momente genieße. Dann haben Kopf und Finger etwas Zeit, sich zu entspannen, bevor der nächste höllisch harte Kampf ansteht ...

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